Donnerstag, 17. Mai 2012

Tokyo: 17.Mai - Harajuku

Bin gerade mit dem Abendbrot fertig. Nachdem ich nicht wusste, wo ich essen sollte, weil ich leider wenig Ahnung vom japanischen Essen habe, hatte ich mir wieder irgendetwas Geflügelähnliches im Supermarkt gekauft. Das Essengehen spar ich mir dann für die Zeit mit Ann-Marie auf.

Mein Tag fing heute etwas verspätet an, da ich gestern noch zu lange gebloggt habe. Während ich so bei Facebook rumhing, hab ich mein neues Mary Magdalene Kleid mal kombiniert. Wenn schon nach Harajuku, dann aber richtig angezogen. ;)
Ich lief dann so aus dem Haus und wollte einfach mal Richtung Harajuku marschieren. Da hab ich mir meine Karte nochmal genauer angesehen. Wäre doch etwas weit gewesen! ... Aber vor der U-Bahn hatte ich immernoch Bammel. Nun ja, da hatte ich die Wahl: entweder auf jeden Fall die Füße kaputtlaufen oder eventuell verfahren. Meine Wahl fiel auf eventuell verfahren.
Immerhin habe ich diesmal auf Anhieb die Shinjuku Mainstation gefunden. Also rein da. Es war gar nicht mal so unübersichtlich, wie ich befüchtet hatte. Nur beim Automaten die Fahrkarte zu ziehen, das war eine Herausforderung. Es gibt eine Karte, auf der alle Stationen abgebildet sind und dazu der Preis in Yen, den man für die Entsprechende Strecke zahlt. Klingt einfach; wäre es auch; aber es war alles konsequent in japanischen Schriftzeichen. Also stand ich ne Weile ratlos da. Aber weil Japaner/innen nett sind, kam ziemlich schnell jemand zur Hilfe. Mein Tag war gerettet.
Sonderlich spannend finde ich das Bahnfahren allerdings nicht. Ich habe das jetzt auch bildtechnisch nicht festgehalten ... es ist da einfach grau und ungemütlich. Bis auf die japanischen Durchsagen nichts exotisches dabei.
Ich fuhr dann genau zwei Stationen und kam direkt an der Takeshita-dori raus. Das ist Harajukus bekannteste Straße.


Jetzt auch mit neuem Eingangstor.


Da bin ich einfach mal so random in die Geschäfte gegangen. Die meisten sind eben solche für Bekleidung und Accessoires in allen Stilen, die so in Japan geboren sind. Ist schon sehr interessant. Derzeit überwiegt eindeutig Mori Girl und Verwandtes. Selbst typische Gyarumarken wie Liz-Lisa sind gerade auf dem Romantisch-Natur-Trip.

Hier ein Laden mit einem solchen Angebot:


Zwischendurch findet man dann viel für Visual Kei und co;meist aber eher billig von der Qualität her.
Sehr gut vertreten sind natürlich Dinge, die ins Kawaii-Schema passen. Also einfach japan-kitschig. In der Richtung findet man da ALLES.
Claire's bietet da eine Große Auswahl, den Laden gibts ja auch in Deutschland und in der Takeshita-dori gleich zwei mal.


Das Angebot ist im übrigen gar nicht mal sooo unterschiedlich zu dem unseren. Es gibt nur halt noch ein paar Sachen mehr, die es bei uns nicht gibt, aber vom Prinzip her ist es das gleiche.

Ich am Anfang in eine kleine Seitenstraße eingebogen, in der Schmuck und Accessoires verkauft wurden. Da sprachen mich drei Schulmädchen an, alle im blauen Seifuku, also der typisch japanischen Schuluniform. Dann haben die erstmal ihre Partner rangeholt, die dann Bilder von uns allen zusammen gemacht haben. Das war sehr nett.


(Man verzeihe mir bitte mein allgegenwärtiges Knautschgesicht auf Spontanphotos ...)

In der Takeshita-dori selbst habe ich natürlich am meisten nach Lolitaläden ausschau gehalten. Beim ersten Durchlaufen fand ich tatsächlich aber nur zwei; und zwar Bodyline und Closet Child. Drin war ich in beiden. Ich hatte mir Bodyline ja viel größer vorgestellt, weil die ja so fleißig international versenden.


Closet Child war aber super.

 
Da waren diesmal ganz viele Sachen, die ich toll fand. Ich habe mir zuerst ein steifes Bonnet (so eine Art Schirmhaube) gekauft, das auch einen steifen Hutteil hat. Ganz oft sind die am Hinterkopf einfach nur gerafft oder offen. Es ist jedenfalls beige und sehr, sehr opulent. Hinten hat es noch eine Schleife mit ganz viel Spitze dran. Marke: Mary Magdalene. :D Ja, ich bin Fan davon.


Hier noch mal ein die Takeshita-dori:


Da habe ich in einer Seitenstraße dann noch Sex Pot Revenge gefunden. (Die Verkaufen hochwertige Visual-kei Bekleidung.)


Als ich vorerst fertig war, lief ich noch ans Ende der Straße und dann bog ich rechts ab. Da ist das Laforet. Das ist eine Art offene Passage auf mehreren Etagen; ein Department Store eben.



Im Erdgeschoss findet man einige Lolita-Filialen und ähnliches. Sehr viel Zeug, das ausgefallene, junge Leute mögen. Ich erinnere mich an Angelic Pretty, Atelier Pierrot, Alice and the Pirates + Baby, the Stars Shine Bright, Metamorphose, Black Peace Now, Swimmer, Nile Perch, etc ...

 (Diverse Punklabels)



(Nile Perch: der hier vertriebene pastellige Kleidungsstil heißt Fairy-kei)



 (Man sieht die beiden Lolitalabels Metamorphose, links, und Angelic Pretty, geradeaus.)

In den oberen Stockwerken findet man alles andere, was die japanische Jugend so trägt. Etwas dezenter halt.
Ich habe mir nicht viel gekauft. Aber z.B. eine Leggins, die auf der einen Seite Schwarz und auf der anderen weiß ist. Kann man ja immer mal gebrauchen.:D


Dann habe ich mir in einem Laden für J-Rock/Visual (Like an Edison) eine CD gekauft. 7th Rose von D. <3 <3 (Das ist die Band, auf dessen Konzert ich neulich in Hamburg war.) Da kommt man bei uns ja gar nicht wirklich heran. Zeitgleich mit mir schwirrten noch zwei andere Lolitas da herum.



Beim Bezahlen fragte der Verkäufer mich, ob ich japanisch spreche. Leider nein, also gestikulierte er zu Schlagworten. Er erzählte, dass am 30.5. das Dying Message Album herauskäme. Am 3.6. würde die Band dann ins Laforet kommen und den Leuten Möglichkeit zum plaudern geben, außerdem gäbe es Autogramme und Photos mit einem zusammen.
Ich bat ihn darum, das aufzuschreiben. Als ich den Zettel in der Hand hatte, wusste ich Bescheid. Schade. Abreisen tu ich am 28ten. So. Ein. Mist.
(Edit: und vor ein paar Tagen habe ich auf FB erfahren, dass Tsunehito und Hide-Zou einfach mal dort waren, während ich in Narita herumhing. Yay.)

Bei Swimmer habe ich dann noch Kleinkram, nämlich eine Kulturtasche und Kugelschreiber gekauft.





Besonders aufgrund der tollen CD habe ich das Laforet glücklich verlassen. Leider kann ich sie erst zuhause anhören ...
Jedoch bemerkte ich allmählich das fehlende Frühstück. Da kam mir Starbucks Coffee genau recht. Donut + Chai Latte. Besser als nichts. ;)
Insgesamt war ich aber doch lange unterwegs in Harajuku, darum war ich auch sehr ermattet. Jedoch kribbelte es mir noch in den Fingern, denn ich war mit Closet Child noch nicht durch. Beim zweiten Besuch habe ich mir ein rosa Perlenarmband mit Rosen gekauft (Chocomint, glaube ich),...



sowie ein Kleid von BtSSB. Das ist ein Jumperskirt mit Crossholdern in zartem Lachsrosa + beige und mit dunkelrotem Rosenmuster. Nicht das allerbesonderste Kleid, aber gut für den Alltag. Es war sehr preiswert. Dafür sieht es eben schon ein bisschen getragen aus.




Ein weiterer Fang sind offene Stiefeletten von derselben Marke. Sie sind in einem hellen Cremeton, haben zwei Riemen und jeweils drei Schleifen, außerdem ca. 2,5 cm Plateau. Sie sehen aus wie neu. Tatsächlich habe ich genau das Modell zuvor im Laforet gesehen und zwar zum doppelten Preis.


Mit diesen an den Füßen bin ich dann ins Hotel gegangen. Sehr bequem, aber etwas groß. Sie passen recht gut zum neuen Kleid, wie ich finde. Genau wie das Bonnet und das Armband.^^ Perfektes Outfit vor Ort zusammenbekommen. Das Zieh ich dann zum Schluss zur Hochzeit von Mami und Leif an.
Was ich zu Harajuku aber nochmal anmerken und Fragen muss: Wo ist der ganze J-Rock geblieben?! Ich hab überall nur K-Pop-Geschäfte gesehen und zwar massiv viele! Baaaahh!! Das find ich nicht lustig. o.o

Ich war total kaputt von der Hitze. Die ist echt böse. Zum Glück guckt keiner doof, wenn man mit nem Schirm herumläuft, wenn die Sonne scheint. Das machen sie nämlich alle. Bevor ich im Hotel war, bin ich in Shinjuku nochmal in diesen unmöglichen Laden mit dem chaotischen Warenangebot gegangen, um nach Einlegesohlen für die neuen Schuhe zu gucken. ... Es gibt dort auch Outdoofbedarf, Herrenbekleidung, Damenunterwäsche und eine riesen Auswahl an Cosplays.:D Vor allem kurze Maid-Kleider. (Maids sind diese französischen Hausmädchen. Sehr beliebtes Motiv in Japan.)
Diese Auswahl fand ich so skurril, dass ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Die Einlegesohlen hab ich im übrigen vergessen, weil ich so Baff war. xD





Weil ich wieder Hunger bekommen hatte, bin ich gegen 7 Uhr in Richtung Shinjuku City abgezogen.



(Die beiden Bilder sind aber noch auf dem Rückweg von Harajuku entstanden, gegen 7.00 Uhr ist es in Japan nämlich schon dunkel. Das zweite Bild zeigt einen Bildschirm, der um diese komplette Hausrundung herumgeht, dazu gibt es auch immer Ton.)



Auf der Suche nach einem Restaurant o.Ä. bin ich in sehr skurrile Ecken gekommen. Ich habe die neonfarbene Vergnügungswelt gesehen. Eine Spielhalle an der anderen, die mit Videospielen und Gewinnautomaten gefüllt waren, sowie Patchinko; eine Art Flipperspiel. Wahnsinnig viele bunte, blinkende Lichter - nichts für Epileptiker.




... Ich habe ewig nach sympathischen Restaurants gesucht. Aber ich habe nichts gefunden, was mir irgendwie etwas vertraut oder zumindest nicht zu fischig vorkam. Darum habe ich wieder zu einem Supermarkt-Snack zurückgegriffen. Ist eine sehr gute Notlösung. Ich habe außerdem noch Grünteekekse und irgendetwas undefinierbares, Rosanes in einer Box gekauft. Es sah einfach hübsch aus.


Die Kekse sind ekelig süß, auch wenn ich den Grünteegeschmack mag. In der rosa Box befinden sich fünf kleine Blöcke aus irgendetwas Süßem. Dazu gibt es vier kleine Geschenkschachteln, die man zusammenbaut und da jeweils einen der Blöcke reintut. Die Schachteln kann man dann noch mit den beigelegten Herz-Stickern bekleben. ;) Klasse. Viel zu schade zum essen.
Zufällig bin ich noch bei einem Schuster vorbeigekommen, als ich den Hinterausgang von einem Geschäft benutzt hab. Da habe ich Einlegesohlen gekauft. Jetzt passen meinen BtSSB-Schuhe perfekt! ... Und riechen nach Babypuder, weil das Sohlen mit Duft sind. xD

Auf dem Rückweg wurde ich eine Zeit lang von einem schreienden und pfeifenden Typen verfolgt. Hab ihn eiskalt ignoriert, irgendwann war er weg. ... Außerdem waren jetzt die Hosts aktiv und bestimmt 5-6 Stück haben mich angequatscht. Ich fands unheimlich. Und wirklich niedlich finde ich auch nur die auf meiner Hotelecke. (Ich versuch die mal die Tage zu photographieren, das ist sehenswert.^^) Aber auch von denen würde ich lieber nicht so gerne angesprochen werden. Zumindest sind die in meiner Straße sehr friedlich und unaufdringlich, im Gegensatz zu denen in diesem Vergnügungsgebiet. Die laufen einem noch so 4-5 Meter hinterher und palabern dabei irgendetwas... "Hello, how are you? Nice dress!" ..... -.- Oder das selbe auf japanisch.

Abends allein in Shinjuku ist es schon ein klein bisschen befremdlich, trotzdem aber sehr interessant.

Ich denke, die Tage werde ich auf jeden Fall noch mal nach Harajuku fahren, um auch mal die Harajuku Brigde zu sehen und den Park mit den Musikern und dergleichen. Vielleicht finde ich beim erneuten Durchlaufen der Takeshita-dori ja noch weitere Läden.
Morgen fahre ich vielleicht mal nach Ikebukuro oder Akihabara. Mal sehen. Ich glaub, Ann-Marie hatte noch was mit mir vor.

                                                                               ~ Nostique ~

Mittwoch, 16. Mai 2012

Tokyo: 16. Mai - Shinjuku

Hier kommt der erste richtig erlebte Tag in Tokyo!

Gestern habe ich mich gezwungen, relativ spät zu Bett zu gehen. Gute Entscheidung, denn meinen Jetlag habe ich jetzt schon komplett überwunden.
Ich bin also gegen halb acht aufgestanden, hab geduscht, mich in Ruhe fertig gemacht, etc; und raus gings in Country Lolita. Also mit Strohhut, Kleid im ländlichen Stil. Ich dachte, ich mach' mal nen Kontrast zum ultraurbanen Tokyo.
Gefrühstückt habe ich in einer Coffee Lounge um die Ecke, denn für das Frühstück im Hotel war ich zu spät. Darum gabs Kuchen und Eistee (der im Übrigen ziemlich bitter und herbe war. Also wirklich EisTEE. :D ).
Ich bin also auf gut Glück erstmal die nächstgrößte Straße langgelaufen, in der Hoffnung, dass es die richtige Richtung Shinjuku City ist. Den Teil wollte ich heute erkunden und dabei Closet Child, einen Lolita Second Hand Laden aufsuchen. Zum ersten mal lag ich sogar richtig mit meinem Gefühl. Ich war überrascht. Bin sogar an einem Shinto-Schrein vorbeigekommen. Schreine und Tempel findet man überall verteilt in der Innenstadt, meist von Hochhäusern eingebaut.


Je mehr ich Richtung Kern von Shinjuku kam, desto höher wurden die Gebäude, desto lauter die Musik aus den Geschäften, und desto zahlreicher die Leuchtreklamen. Da ich noch früh unterwegs war, waren die Straßen zum Glück noch nicht so extrem voll.


Als erstes bin ich in eine Art Drogerie gegangen. ... Während die bei uns eher unauffällig sind, hatte diese sogar "Marktschreier", war knallig bunt wie nichts Gutes, im Geschäft (welches auf 4 Etagen bestand) lief andauernd extrem quirlige Musik und in jedem Stockwerk andere, sodass sich diese überlagerte und man eigentlich nur noch ein hammerhartes Stimmengequietsche im Ohr hatte. Unter diesen Umständen Makeup zu finden ist nicht leicht! ... Ich glaube, ich habe mir versehens das teuerste Makeup im ganzen Laden gekauft. Zwischen den ganzen, die alle so zwischen 3 und 5 Euro kosteten, gab es eines, das knapp 18 kostete... da hab ich mich glatt um ne Null im Yen-betrag vertan. Was glaubt ihr, wie vorsichtig ich seitdem mit Nullen bin?! ... Es war aber auch das einzige, welches keinen Gelbstich hatte. Ich möchte jetzt hoffen, dass es wenigstens auch das Beste in ganzen Laden ist!

Um diesen Schock zu überwinden, wollte ich nahe der Mainstation einen Bus photographieren, der komplett gehellokittied war und danach wollte ich sofort weiter zu Closet Child.
Aber ich konnte gar nicht meine Kamera auspacken, da sprach mich einer an. Ein extreeeeem gutaussehender junger Japaner in einem legeren schwarzen Anzug, wie ich dann erkannte. Ich weiß nicht genau, was der Inhalt seines japanischen Monologs war ... aber ich hab rausgehört, dass er mich offenbar megatoll findet, weil gefühlte zehntausendmal die Wörter "kawaii" und "sugoi" (= wundervoll, toll, etc) fielen. Tjoa. Wieder mal konnte ich nur doof mit den Händen wedeln und danke sagen, denn englisch sprach der gute Herr nicht. Das hätte mich auch überrascht. Aber er hat mich (auf japanisch) gefragt, wo ich denn herkäme. "Doitsu" (=Deutschland). ... Da macht der einen Satz nach hinten! "Doitsu?!?!?! KAWAIIII!!!!" Der war vollends hin und weg; wusste gar nicht, was er sagen soll. Geschmeichelt fühlte ich mich ja schon. Aber Herrgott, hätte er mir nicht mal sagen können, wo ich Closet Child finde? :D Gut, gefragt hab ich ihn nicht, aber da musste ich einfach hin.o.o Wie eine exzessive Lolita halt so ist.
Wir haben uns verabschiedet. Der ging ziemlich glücklich davon, glaube ich. ;) Total niedlich.
Mir kams im Nachhinein aber echt komisch vor, dass ich da so angesprochen werde... hätte gut ein Host-Boy sein können, wobei die ansich nicht am frühen Vormittag unterwegs sind. Hosts sind junge Männer mit auffälligem Styling, die Damen ansprechen, sie mit Komplimenten überhäufen und sie dann in den Host-Club schleppen. Dort versuchen sie einem unter Schmeicheleien teure Getränke aufzudrängen, manchmal prostituieren sie sich auch nach Absprache. Männliche Geishas quasi.

So, dann doch noch mal der Bus:



Gut, weiter die Suche nach dem Lolitaladen. Ich habe ihn Dank einer Wegbeschreibung und meiner Karte schnell gefunden. Leider war er noch geschlossen und sollte erst in einer Stunde aufmachen. Und dafür bin ich das superenge und fiese Treppenhaus raufgegangen. (Der Laden war im 4,5 und 6ten Stock.) Darum habe ich mich nochmal zwischen die endlosen quirligen Häuserschluchten und auf die kilometerbreiten/langen Zebrastreifen gewagt, wie man sie aus Filmen über/in Tokyo kennt. Dabei habe ich mich ebenso endlos verrannt. Ich habe zwar richtig viele auch interessante Eindrücke gewonnen (und vor allem diesen unglaublichen Overload an Reizen), aber ich war total erschöpft. Zwischendurch habe ich mir noch einen Hot Snack aus nem Supermarkt geholt. Hähnchen in Teig und frittiert, war echt lecker. ... Hätte ich gewusst, dass man in GANZ Shinjuku keinen Mülleimer findet, hätte ich das gelassen. o.o Diese Tüte mit dem Abfall hat jeden Winkel von Shinjuku City kennengelernt.
1 1/2 Stunden bin ich herumgelaufen, ehe ich den Laden wiedergefunden habe. Dabei sind mir unglaublich "komische" Läden aufgefallen. In gigantischem Stil wurden da Putzlappen neben Kameras und Haarspray verkauft. Ich hatte nicht den Nerv, diese von drinnen zu erkunden.
Zwischenzeitlich und über den Tag verteilt habe ich aber mehrere Lolitas gesehen. Ingesamt vielleicht 6-7 Stück. Es gibt außerdem wahnsinnig viele Gyarus. Das ist ein Modestil, der meist sehr knapp und sehr feminin ist, man benutzt außerdem viel Makeup in einem bestimmten Stil, künstliche Wimpern und Nägel, etc. Ich finde den Stil ja ein bisschen bitchig manchmal, aber die Mädchen haben mich meist nett angeguckt. So wie die meisten anderen Japaner/innen auch. Man fällt durchgehend gut auf als kleine, europäische Lolita.
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Mir ist auch bewusst geworden, dass Shinjuku City eine einzige Bahnstation ist... wirklich, die vielen Ausgänge der Main Station waren über mehrere Kilometer verteilt. Das hat mir Angst gemacht, darum bin ich bis dahin auch nur zu Fuß gelaufen. Zum Glück waren meine Ziele bislang auch gut erreichbar.
Closet Child selber ist übrigens ganz toll, wie ich gemerkt habe, als ich da war. Die Auswahl war gut, es war alles dabei. Die Sachen alle gut sortiert und gut gepflegt soweit. Die Kleider und Jumperskirts (Kleider ohne Ärmel) haben mir nicht so sehr gefallen für meinen Stil, aber die Blusen waren klasse. Ich habe mir gleich zwei Stück gekauft. Einmal eine weiße von Metamorphose Temps de Fille; die passt toll zu Classic Lolita und Boystyles und dann noch eine sehr viel aufwändigere, elfenbeinbarbene von Baby, the Stars Shine Bright. Toll für sehr opulentes/OTT Classic Lolita. Man kann die Schleifen am Hals abmachen, die sind auf einem Band. Toller fang.




Beide Blusen waren relativ preiswert. Die von Meta hat gerade mal 35 Euro gekostet und sieht noch sehr gut aus. Die von Baby hat das Doppelte gekostet, aber das ist auch ein superfeines Stück. Neu zahlt man über nen Hunderter mehr. Sowas findet man in der Form ja gar nicht im Onlineshop. Wer sich trotzdem dafür interessiert:
http://closetchild.ocnk.net/
Das ist eine Ladenkette. Sie verschicken international. Die anderen beiden Filialen suche ich die Tage mal auf.
(Edit: Bilder habe ich vo Inneren des Ladens nur eines gemacht, das kommt dann in einen späteren Post, weil es auch später aufgenommen wurde.)

Nachdem ich dann endlich mein Ziel erreicht hatte, bin ich wieder ins Hotel geeiert. Ich konnte während der ganzen Zeit nirgends sitzen. Wär gerne mal ins Christon Cafe gegangen, das ich zufällig entdeckt hab, aber das macht erst um 17.00 Uhr auf. Das ist eines der ausgefallenen Themencafes.
http://www.ug-gu.co.jp/restaurant/christon/christon.html
Das ist ein beliebter Treffpunkt unter Lolitas der etwas dunkleren Richtung und sonstigen finteren Gestalten.



Jedenfalls habe ich mir erstmal ca. 1 1/2 Stunden Mittagspause gegönnt. Vorher musste ich aber noch in der Lounge warten, denn mein Zimmer wurde gerade gereinigt.
Als ich dann endlich Internet hatte, hab ich mich mit Ann-Marie verabredet. Sie wohnt ja derzeit in Tokyo um zu studieren; ich kenne sie durch das LARP-Hobby, sie wohnte auch in Eckernförde und ging auf meine Schule.
Wir wollten uns gegen 19.00 Uhr dann in der Lounge treffen. Dann wollten wir richtig japanisch essen gehen und danach das internationale Cafe "Mickey House" besuchen. (Da hat man das M einfach mal durch ein H ersetzt ... )
Nun hatte ich aber noch jede Menge Zeit bis 19.00 Uhr. Da dacht ich mir: gehste nochmal ins Marui One. Du brauchst noch einen hübschen Knirps und dieses Mary Magdalene Kleid hat dich ja nicht losgelassen.
Zum Glück sind die Marui-Department-Stores quasi um die Ecke. Es gibt mehrere Gebäude, alle relativ dicht beieinander. Die sind quasi so wie Karstadt. In Deutschland gibts ja auch Karstadt Sport. In Tokyo gibts Marui (One) Gothic/Lolita/Punk. ;) Warum nicht bei uns? :D



Tja, und diesmal bin ich auch mit ner fetten Tüte wieder rausgegangen. Bei Alice and the Pirates habe ich mir einen cremefarbenen Rüschenknirps gekauft. Ich habe alle Knirpse im Kaufhaus verglichen und diesen in der Preisklasse als den schönsten empfunden.^^ (Preislich gab es nach oben hin noch allerhand mehr. xD) Er hat eine schönere Form als die anderen und mehr Rüschen. Aber die meisten asiatischen Knirpse sind anders als unsere. In China sinds die gleichen; hatte mal welche da bestellt. ... Die zieht man zuerst auseinander, dann klappt man manuell die äußeren Stangenteile runter und spannt den Schirm auf. Dabei rasten die Gelenke ein. Beim Zusammenklappen muss man die Gelenke alle einzeln wieder einknicken. Das ganze kommt dann in einen dazugehörigen Beutel. Ziemlich aufwändig, aber so haben sie wenigstens nicht diese müllige Form unserer Knirpse. Mein Knirps sieht halt aus wie ein echter Stangenschirm, wenn er aufgeklappt ist.



So, der Schirm war jetzt eben nur der eine Teil. ;) Der andere Teil ist .... *Trommelwirbel, kabum-tschhh*


Dieses Kleid in grün, meine Lieblingsfarbe. Pure Liebe. Ich habe schon seit Jahren darauf gewartet, dass Mary Magdalene ein Kleid mit diesem Schnitt und mit Rosenmuster herausbringt; das haben sie vor ein paar Jahren nämlich schonmal und das war so ziemlich das erste Lolitakleid, das ich gesehen habe. Da war ich schon verliebt, jedoch sind Mary Magdalene Kleider in der Regel schon vorm offiziellen Verkauf vergriffen, denn es wird fast nur nach Vorreservierung hergestellt. Im Onlineshop konnte ich mich bislang nicht durchringen, es zu kaufen. Aber in real hats mich voll vom Hocker gehauen. Sie Verkäuferin hat es mir extra von der Büste geholt und dann passte es auch noch wie auf den Leib geschneidert. Für Lolitaverhältnisse hat es aber einen sehr tiefen Ausschnitt. Aber wenn mans richtig kombiniert, ist das alles okay, denke ich. Ich habe es im Kera Shop Angel bekommen. Die führen Hauptsächlich Classic - und ein bisschen Sweet Lolita. ... Und ich zweifle daran, ob die sich bewusst sind, was für eine Musik sie dort laufen haben.... da sang eine japanisch, bisschen düster so ... und zwischendurch sang sie "Sexspiele!" .... Auf deutsch. Im Refrain. Das fand ich reichlich befremdlich. *Schauder*.... Warum gerade in einem seriösen Lolitaladen? xD Da tun wir als Lolitas doch schon alles, um dem Vorurteil, einem Fetisch zu dienen, entgegenzuwirken und dann sowas..... pff. Verdrehte Welt. Hoffentlich nur ein Versehen.

Ich denke mal, das wird das erste und letzte Nicht-Second-Hand-Kleid dieser Reise gewesen sein. Dieses Kleid kriegt man Second Hand nämlich nicht zu einem vernünftigen Preis und dann auch erst nach monatelanger Suche, wenn überhaupt.

So. Raus aus dem Marui One und erstmal ne Runde freuen. Bin dann wieder ins Hotel getappelt. Ich dachte, ich kenn den Weg, aber das tat ich irgendwie auch nur so ungefähr. Bin also schnurstracks losgerannt und schön ein paar Umwege und falsche Straßen langgelaufen. War ja schon ein Kampf, nach Shinjuku City zu finden. Ja, die meiste Zeit in Tokyo habe ich bisher mit Wegkorrekturen verbracht.^^
Dabei ist mir aber mal aufgefallen, in was für einem Viertel ich eigentlich bin. Das ist irgendwie voll das K-Pop-Viertel. Die eine lange Straße lang waren bestimmt 5-6 Läden mit K-Pop und entsprechenden Fanartikeln. Das ist eine neurere Musikrichtung aus Korea und dieser hängen viele junge Leute an. Ich mags aber nicht; ist gar nicht meine Musikrichtung. Bei mir bleiben da nur Boygroups im Bild, die relativ gut tanzen und sich manchmal dabei ausziehen. Aber nur der Musikvideos wegen würde ich mich damit nicht befassen wollen, dafür finde ich die auch nicht interessant genug. Finde sie auch nicht immer geschmackvoll. Ich mag auch die koreanische Sprache nicht so gern.
In der etwa gleichen Gegend sind mir wahnsinnig viele Visual-kei Anhänger begegnet. Die sind mir der Musik wegen schon sehr viel sympathischer. Ich mag den Visual-kei Kleidungsstil auch gerne leiden, auch wenn ichs selber nicht so besonders gut tragen könnte. Der ist halt meist ziemlich "punkig", düster, manchmal schrill. Gibt verschiedene Richtungen, man kann es schwer verallgemeinern.

Im Hotel angekommen, hab ich natürlich sofort meine Einkaufstüte zerpflückt. Erstmal schön anprobieren, kombinieren, freuen. Das hab ich so lange gemacht, bis es sieben war. Ich ging nach unten und da war dann auch schon Ann-Marie. Freude. Man hat sich sowieso schon ewig nicht gesehen und jetzt treffen sich die beiden Eckernförderinnen relativ zufällig in Tokyo.  Krass.

Wir sind in die selbe Richtung gelaufen, aus der ich vorher zum Hotel gegangen bin. Jetzt war es dunkler und die Straßen voller Host-Boys. Da merkt man dann doch, dass man im Rotlichtviertel Kabuki-Cho ist.
Mal ehrlich: nicht nur diese Hosts sehen verdaaaammt geil aus (keine Sorge: nur gucken, nicht anfassen; Geld hab ich dafür so oder so nicht), sondern ein Großteil der jungen Japaner, die ich bisher so gesehen hab. Keine Lüge. Ich kanns selber kaum glauben. Das ist total krank. Ich weiß immer gar nicht, wo ich hingucken soll. Da wird man ja ganz flauselig im Kopf. Die machen alle was aus sich, total toll. Ganz viele sehen genauso gut aus wie die gephotoshoppten J-Rocker auf den Albencovers. Man sieht wirklich keine geschmacklos angezogenen Leute auf der Straße, auch keine ungepflegten.

... Whoa, ich muss morgen mit dem Blog weitermachen! Es ist schon 2.20 Uhr in Tokyo. War so lange mit Ann-Marie unterwegs.

So, weiter gehts! Bin gerade dabei, mich für Harajuku fertigzumachen. Aber erstmal der Rest von gestern.

Wir sind, um essen zu gehen, in ein anderes Stadtviertel gefahren, mit der U-Bahn. Ich weiß den Namen leider nicht mehr, ist aber in der Nähe von Shinjuku, denn dort sind wir eingestiegen und nur zwei Stationen gefahren. Um diese Uhrzeit war es schon relativ voll. Die U-Bahn total dicht, zum Glück sind ca. 85 % der Leute da ausgestiegen, sodass wir unter humanen Bedingungen gefahren sind. .... Und ich sag euch: In Deutschland hätte nichtmal die Hälfte der Leute da reingepasst. Ihr kennt doch sicher diesen Clown-Trick aus dem Kinderfernsehen, wenn 12 Clowns aus einem Minicooper aussteigen. SO war das.
Was mich aber erschrocken hat: man muss, um von den Gleisen wegzukommen, ja manchmal links oder rechts an Treppen vorbei. Aber diese Wege sind vielleicht gerade mal 1,5 m breit, davon ist etwa ein Meter mit nupseligen Fliesen ausgelegt, sodass man mit hohen Schuhen superschnell stoplert. Das stelle ich mir dann zur Rush Hour vor. Ich möchte mir gar nicht ausmahlen, wieviele Leute da täglich auf den Gleisen landen!!

Jedenfalls haben wir nicht allzulange nach Essen gesucht. Wir sind in ein Lokal gegangen, welches kleine frittierte Gerichte auf Reis anbot. Das hat einen speziellen Namen, aber den habe ich vergessen. Aber ich glaube, es war Tendon.
Ann-Marie hat für uns bestellt, denn sie spricht ziemlich gut japanisch.


Ich hatte ein Hähnchengericht (das einzige, aus dem mal kein Scampischwanz herausguckte) im Menü mit einer Nudelsuppe und dazu marinierte Gurke, zusammen für knapp 7 Euro. man kann so etwas noch sehr viel preiswerter bekommen. Essen ist eines der wenigen Dinge, die in Tokyo wirklich erschwinglich sein können.


Dazu wurde endlos gerösteter Tee gereicht, gratis. Schmeckte wie ne Mischung aus Tee und Kaffee... interessant.
Die Rechnung bekommt man automatisch an den Tisch und bezahlen tut man am am Tresen, bzw. am Schalter beim Ausgang. Wir haben noch Gutscheine für die Ladenkette bekommen. Da meinte die Bedienung zu mir: "Den kann man auch in Harajuku einlösen!" (Ann-Marie hat für mich übersetzt.) Darüber haben wir uns amüsiert.
Fast nebenan war das internationale Cafe. Es war ein paar Stockwerke höher. Wenn man nicht weiß, dass es da so etwas gibt, würde man es nie finden.
Man zahlt beim Reingehen 500 Yen Pauschale. Dafür kann man den ganzen Abend endlos Tee oder Kafee trinken. Finde ich fair. Wir wurden zuerst gefragt, wo wir herkämen. Dann wurden wir vom Personal mit "Hallo, wie geht's?" begrüßt, wobei sie sich tierisch darüber gefreut haben, dass sies können.^^
Alle Stühle bis auf 2 waren besetzt. Die wurden uns an einen Tisch mit vier englischssprachigen Leuten gestellt. Alles Männer. Drei aus Japan, einer aus Myanmar. Sie waren ganz nett, aber ich fand es recht schwer, in Gespräche einzusteigen. Beim Teeholen bin ich dann einer Japanerin begegnet, die unbedingt ein Photo von mir wollte. Die war echt niedlich. Wir haben uns erst über Lolita unterhalten und dann über Deutschland und (seine) Geschichte. Ihr Englisch war ziemlich gut. Aber sie glaubte, Lolita sei original historisch und Deutschland hat noch Könige und Königinnen. :D Und sie fragte, ob es denn noch Leute gibt, die auf einem Schloss wohnen und ob das dann Könige oder die Nachfahren davon sind. Und sie wollte ganz viel über Adelige wissen.
Scheinbar wird Deutschland in Japan unglaublich romantisiert.
Das war jedenfalls ein sehr interessanter Abend in dem Cafe. Ich wünschte, ich hätte noch mehr Leute kennengelernt. Aber wir wollen vielleicht mal wieder dort hin.

Auf dem Rückweg sind wir auf viele betrunkene Geschäftsmänner gestoßen. Ann-Marie meinte: "Wenn dich einer anfasst: sag mir Bescheid oder hau zu. Japanerinnen schlagen nämlich nicht, damit erschreckst du sie dann." Zum Glück hat mich aber keiner angefasst. Hatten auch relativ viel Platz, da wir den letzten Zug genommen haben.

Ich wurde noch ins Hotel gebracht. Damit war der lange, aufregende Tag zuende.


                                                        ~ Nostique ~






















Dienstag, 15. Mai 2012

Tokyo: 14 + 15 Mai - Ankunft

Soo, hier kommt nun mein erster vor Ort in Japan geschriebener Post.;)
Einmal im Voraus: leider haben sich technische Probleme ergeben, was das Photohochladen nicht möglich macht ... das kann ich leider erst zuhause, denn der Stecker vom Kabel ist beim Flug verbogen. Darum wird dieser Blog nun erstmal bilderlos, aber sobald ich daheim bin, werde ich jeden einzelnen Post um die Bilder ergänzen, keine Sorge! Es lohnt sich also, später noch mal reinzuschauen.

(Edit: So, jetzt sitze ich hier zuhause und ergänze alle Posts mit Bildern. ;) )


Also beginne ich einfach mal von vorne.
Netterweise wurde ich von meinem Vater zum Hamburger Flughafen gefahren und er hat mir noch bei der Abwicklung geholfen. Bis ich im Flieger Richtung Paris saß, lief alles glatt.
So, und dann kam Paris, Charles de Gaulle ... jaaa, ich liebe diesen Flughafen und die Abwicklung dort. ;) Ich stand kurz vorm Nervenzusammenbruch. Erstmal wusste ich nicht, an welchem Gate wir rausgelassen wurden. Ich wusste nur, dass ich am falschen Gate war. ... Auf der Karte, die ich der Stewardess abgeschnackt habe, sah es so aus, als sei mein Gate auf der komplett anderen Seite. Dem war auch so. Aber bei diesem Flughafen ist andere Seite ja nicht gleich andere Seite. ... Aus Verzweilung habe ich zwei Leute angesprochen; die Dame trug ein "I love Japan"-T-Shirt. Das sprach mit Mut zu. Tatsächlich haben die genauso verzweifelt das Gate für den Flug nach Tokyo gesucht, also hab ich mich ihnen angeschlossen. Vielleicht schaffen drei Doofe ja mehr als zwei.
Nach unendlich langem Suchen, Falschlaufen und Durchfragen haben wir es tatsächlich noch 10 Minuten nach offizieller Boardingzeit ans Gate geschafft. So eine schwere Geburt habe ich noch nie erlebt! Das war Hektik und Stress in purer Form ... Und zum ersten mal im Leben war ich froh über eine lange Schlange, denn das bedeutet ja, dass außer uns noch nicht alle an Bord waren. Mir fiel ein Stein vom Herzen.

Die Dame und ihre Kollege, denen ich mich angeschlossen habe, waren auf dem Weg zu einer Art Cosplayshow in Tokyo. Sie schienen da auch selber mitzuspielen und dergleichen ... war jedenfalls nicht uninteressant. Während wir dann so anstanden, bekam ich hinter mir mit, wie junge Japanerinnen Markenrätseln mit meinen Klamotten gemacht haben.:D Ich war zwar nicht wirklich in Lolita unterwegs (sondern eher schlicht),  aber es fielen so Begriffe wie "Emily Temple Cute" oder "Baby, the Stars Shine Bright" (beides beliebte japanische Kleidermarken unter Lolitas). - Ich trug aber weder noch.

Als ich endlich an Bord dieses Gigafliegers war, war ich so erleichtert, dassmir fast die Tränen gekommen wären. Ich hatte ja echt befürchtet, den Flug zu verpassen.
Nun saß ich da. Am Fenster. Neben mir war ein Platz frei. Daran hat sich den Flug über auch nichts geändert. Das war schonmal sehr angenehm. Auf dem Platz am Gang saß ein älterer Japaner. Schräg vor ihm seine Frau. Als sie mich sah, ist sie nochmal extra aufgestanden und hat mir irgentwas auf japanisch erzählt. Das waren bestimmt sehr nette Dinge! .... Aber mehr als "arigato gozaimasu" (= vielen Dank) konnte ich leider noch nicht erwiedern. xD Dann haben sie mich gefragt, wo ich herkomme. DAS habe ich sogar verstanden. ;) Antworten konnte ich entsprechend.
Kaum saßen alle Passagiere drin, hat die hälfte der Japaner schon gepennt! Das Flugzeug war noch nichtmal abgehoben, da hatten sie schon ihre Augen zu.

Jedenfalls war ie Dame, die vor mir saß, auch richtig süß. Auch eine etwas ältere Dame. Immer, wenn sie Eis oder Kekse holen gegangen ist, hat sie mir etwas davon mitgebracht. Einfach so. Wow. Wie herzlich, dachte ich nur.... Dabei saß ich nur so still an meinem Fenster und habe versucht, das Dauergerödel der Frau hinter mir zu ignorieren ... was mir nicht gelungen ist. Diese Dame hat echt ununterbrochen gegen meinen Sitz getreten, gestoßen, sich festgehalten, die Tischklappe hart zugeschlagen ...Nun gut. Das Schlafen habe ich bereits versucht im Hotel nachzuholen, aber bisher noch nicht sehr effektiv. ;)
Man müsste noch erwähnen, dass es im Flugzeug gezogen hat. Ich hatte irgendwann eine dichte Nase und Matschaugen. 5 leute in meinem Abteil haben in Dauerschleife geniest, auch die hektische Dame hinter mir. Zum Glück waren die Fluggäste ansonsten sehr ruhig. Es waren ja auch etwa 3/4 Japaner. Die kann man in dem Sinne gut um sich haben. Mit der japanischen Band "D" im Ohr war der Flug dann auch noch relativ erträglich, wengleich die letzten 4 Stunden echt zäh waren wie Teer. ... Insgesamt waren es wohl 12 Stunden oder so Flug von Paris nach Tokyo. Wir sind über den Nordpol gen Osten geflogen.

Das Essen im Flieger hat mir übrigens die ersten kulinarischem Impressionen gegeben.
Nichts Großartiges, aber mit dem Gurken-Tofu-Salat auch nichts, was man so beim Flug durch Europa erhalten würde.



Kurz vorm Landen bekam ich als Ausländerin noch verschiedene Zollzettel in die Hand gedrückt ... völlige Überforderung. ... Sogar wieviel Geld ich dabeihabe, wollten sie wissen. In Euro und in Yen. Natürlich habe ich alle Wechselkurse im Kopf. Wieviel ich dabeihatte, das wusste ich ja nichtmal selber... "genug" ist meine Devise.

Da kam der Flieger nun an, in Tokyo. Vor lauter Stress mit den Zollzetteln hab ich den Moment gar nicht richtig genießen können. Aber ich habe trotzdem mal rausschauen können. Es hat geregnet. Das tut es im übrigen immernoch fleißig. (Morgen solls aber besser werden.) ... Bei uns hätte man Kornfelder und Bauernhöfe gesehen. In Japan sieht man Wasserflächen für Reisanbau und große Fischzuchtbecken. Das finde ich aussagekräftig.

Beim Aussteigen, auch wenns nur über diesen Tunnel war, hat man das Klima mal gemerkt ... kennt ihr das im Tropenhaus, wenn man in die Abteilung mit den Regenwaldpflanzen kommt? Genau so ist das hier. Warm, nass, stickig. Bin froh, nicht nächsten Monat hierzusein. Dann geht die Regenzeit erst richtig los.
Immerhin brauche ich hier wirklich keinen dicken Mantel. Es ist jetzt halb neun am Abend in Japan und mein Fenster ist immernoch weit auf, weil es mir sonst zu warm wäre. (Nein, ich trage gerade keine 5 Schichten Lolitakleidung.^^)

Bei der Kofferausgabe habe ich ewig gewartet; bis alle anderen weg waren. Drei verlassene Koffer kurvten noch auf dem Laufband herum. Davon keiner der Meinige. Ich war völlig aufgelöst. Da hat mich mein Fast-Sitznachbar entdeckt; ihr erinnert euch an den älteren Japaner. Der hat für mich das Personal angesprochen. Das hat dann sehr bemüht, aber hilflos zwischen den drei Koffern gestochert. ... Bis ich gemerkt habe, dass ich meinen Koffer von der falschen Seite nicht erkannt habe! Tja. Ich hätte bestimmt 10 Minuten früher draußen sein können, aber neeeeeiiiin.
Bei dem Herrn, der mir half, hab ich mich nochmal außerordentlich bedankt; er klopfte mir auf die Schulter und verabschiedete sich sehr nett.

Kaum aus der Gepäckausgabe herausgekommen, bin ich schon auf Leif (mein Cousin) und Mami (seine japanische Frau) gestoßen.Große Freude, endlich angekommen und empfangen worden! Mami hat dann für mich noch bei meinem Hotel angerufen, ob ich schon früher einchecken könne. Das war aber leider nicht möglich. Darum bin ich dann später noch mit zu Leif ins Hotel gegangen. Erstmal musste ich mich aber über die japanischen Getränkeautomaten amüsieren. Die sehen ganz anders aus als unsere. Da stehen die Flaschen wie auf einer Theke präsentiert und die Auswahl ist toll. Verschiedene Teesorten, Früchtsäfte, Sodazeug UND Bier. Sieht alles ziemlich exotisch aus.



Leif und ich sind mit dem Zug nach Tokyo reingefahren. Mami musste noch zur Uni.
Während man so durch die Landschaft (später Häuserlandschaft) fuhr, sind mir ein paar Sachen aufgefallen.
... Japan hat scheinbar fast nur Oberstromleitungen. o.O In den Vororten siehts aus wie in nem Entwicklungsland. Überall Strommasten und wirre Kabelsysteme. Außerdem bekam ich zu hören, dass ganz viele Häuser echt mies gebaut sind. Keine Isolierungen, kein Nichts. Im Winter wirds darin schweinekalt.
Was mir auch noch auffiel, schon im Zug: Mangafiguren sind überall! :D Selbst eine Reisewerbung, die da im Werbefernsehen lief, wurde von Pikachu präsentiert. An den Stationen selber waren auch ganz viele Werbeplakate im Anime-Stil gehalten. Klischee erfüllt!


Wir sind bei der Bahnfart am "Sky Tree" vorbeigekommen. Das ist das dereit höchste Gebäude der Welt und hätte in ein paar Tagen eröffnet.


Erste Eindrücke einer Großstadt:



Im Hotel von meinem Cousin bin ich erstmal duschen gegangen, um mich danach in Lolita zurechtzumachen. Das Zimmer war winzig! Das Bad erst recht. Das sind so fertige Einbaubäder; mein Zimmer hat exakt das gleiche, auch wenn ich in einem anderen Hotel bin. Die Toilette ist so eine komische, typisch japanische. Son Hightechding. Wenn man sich draufsetzt, brodelt die wie blöd, um Geräusche zu überdecken. Wenn man will, kann man auf so einen Knopf für einen Wasserstrahl und einen Föhn drücken .... *hust* Bin ich froh, dass es da auch noch Klopapier gibt. :D Aber das ist überrall so dünn, dass man gefühlte 20 Meter braucht.


Der Weg zum Hotel war so unwirklich ... Überall hohe Häuser, Leuchtreklamen, die Lettern alle japanisch, Restaurants mit Plastikgerichten im Schaufenster ... Ich begann allmählich, aber auch nur gaaanz langsam zu realisieren, wo ich überhaupt bin. Meine Gedanken dazu: "Krass. Krass. Krass? Wow. Heftig. Krass."

Im Foyer vom Hotel habe ich dann noch meinen Onkel und meine Tante getroffen.  Während ein bisschen abgesprochen wurde, was man aus dem Vormittag mal macht, hab ich versucht, von den dort gestellten PCs meinem Vater eine E-Mail zu schreiben.(Von wegen, dass ich heil angekommen bin und dergleichen.) "Hallo" hab ich noch hinbekommen. Dann habe ich mich irgendwie vertippt. Dann kamen nur noch Hiragana raus... Leif hats mir wieder eingestellt. Wieder vertippt. Diesmal gabs nur Katakana. Neu eingestellt. Wieder vertippt oder unglückliche Tastenkombi eingegeben ... Keine Lust mehr! Japanische Tastaturen sind bescheuert! :D

Wir haben uns dann gemeinsam jedenfalls entschieden, mal ein bisschen auf Kaufhausentdeckung zu gehen. Die drei sind in so ein Nobel-Kaufhaus gegangen. Und direkt gegenüber - ja - war das Marui One! Wie ein Magnet, sag ich nur. Rein da. 8 Etagen komplett voll mit meiner Kleidung. Eigentlich wollte ich da morgen erst rein und diesen Tag verpennen, aber naja.^^
Manche haben an mir gezweifelt, ob ich da wirklich ohne mich zu pleiten rausgehen kann. - Hah! Ich habs tatsächlich geschafft, mir nur eine Postkarte zu kaufen von Kira Imai. Sie macht z.B. auch die Illustrationen für die Modekollektionen von Angelic Pretty (sehr beliebte Lolitabrand).




Ich hätte mir aber fast einen Schirm, eine Bluse, Schuhe und ein Traumkleid gekauft (wuah, Mary Magdalene *_______*). Aber ich möchte zuerst die Preise vergleichen und in den kommenden Tagen die Second Hand Läden abklappern. .... Es war nicht einfach, nichts zu kaufen. T.T  Aber rennt ja nicht weg.
Die Etagen des Kaufhauses sind relativ klein. Ich hatte es größer eingeschätzt. Pro Etage sind 3-4 Brandstores vertreten im Bereich Gothic/Visual Kei/Punk/ Lolita. Relativ bunt gemischt. Ganz oben gibt es einen Store, der nur J-Rock verkauft und das in großem Stil. An den Wänden hängen von den Bands signierte Plakate und die Kostüme einer Band zieren den Laden. ... Ich habe bei der Musik natürlich nach D geschaut.^^ Die hatten auch massig viele Singles da. Aber ich hätte lieber ein Album mit mehreren Liedern gehabt ... Also bin ich ohne alles rausgegangen.

... Was ich allgenmein interessant fand: egal, wie oft ich in einen Laden wieder reingegangen bin und wie unauffällig ich mich manchmal reingeschlichen hab: die Verkäuferinnen werfen einem erstmal hocheuphprisch eine fünfminütige Begrüßungsformel entgegen. Grundsätzlich. Find ich ja aufmerksam auf der einen Seite.^^ Aber als Neuankömmling war das zuerst sehr befremdlich, da ich dachte: oh, die will was von mir! Wie soll ich reagieren? ... Schlussendlich habe ich dann einfach immer nur freundlich genickt. Was bleib mir auch sonst über.^^
Noch doller wurds dann, wenn man anfing, die Artikel zu begutachten. Dann kommt die Verkäuferin an (fiel mir besonders bei Angelic Pretty auf), zeigt mit dem Finger auf die Strümpfe, Headdresses und Blusen (nein, ich wusste vorher nicht, dass Angelic Pretty tatsächlich unglaublicherweise sogar Strümpfe, Headdresses und Blusen im Angebot hat xD xD) und erzählt mir dazu erstmal ne Geschichte und hält die einzelnen Sachen an mein Kleid, um zu gucken, obs farblich passt. Also, ich fand die pastellfarbenen Strümpfe jetzt nicht so passend zu meinem dunkelgrünen Kleid ...
Und sobald man an die Kleider geht, kommt sie sofort an und holt jedes einzelne raus, das man angefasst hat. Dazu redet sie dann wieder. "Da sind Rosen drauf *zeigt auf mein Kleid, das auch Rosen hat*, das würde zu dir passen! Und das da ist rosa. Das andere hat Shirring, aber es würde dir auch ohne passen. Und das hier ist total niedlich! Guck mal, das hängt auch auf der Puppe da drüben. *schwaller*" ... Ja, und sowas verstehe ich z.T. sogar auf japanisch.:D Der häufigste Satz aber von den Verkäuferinnen: "Kawaii desu ne." (= Das ist (sehr) niedlich.) .... Was soll man noch dazu sagen....^^ "Hai, kawaii desu ne. *nick, allmählich wegschleich*"

In der untersten Etage findet man u.a. eine Patisserie mit europäischen Spezialitäten; sauteuer. Aber die Verkäuferin huscht in einem langen Maid-Kleid durch die Gegend.
Und ich hatte das Gefühl, ich werde von einem Sebastian-Cosplayer verfolgt. Der war immer da, wo ich auch war ...

Meine Eindrücke vom Marui One habe ich jetzt noch nicht mit der Kamera festgehalten. Bei vielen Stores darf man auch gar nicht photographieren. Aber eventuell ringe ich mich später nochmal durch. Ich wollte ja nochmal wegen dem Schirm und der Schuhe wiederkommen. Wahrscheinlich morgen Vormittag, nachdem ich mir eine neue Rundbürste und Makeup gekauft habe... beides daheim vergessen, so ein Mist.

Nachdem ich im Marui One war, hab ich mich mit meinen Verwandten wiedergetroffen. Die wollten unbedingt so nen teuren Kaffee in nem skandinavischen Restaurant trinken. Ich durfte mir auch was zu Essen aussuchen. Immerhin dürfte ich am dem Tag schon ein Kaloriendefizit gehabt haben. Spaghetti mit Pesto hab ich genommen. Unglaublich skandinavisch. Japanisch erst recht.
.... Der Kellner hat sich beim Aufnehmen der Bestellung hingekniet. Das fand ich ja interessant. ... Außerdem habe ich die Vorspeise nicht gegessen. (Ich hasse Salat.) Aber die wurde mit einem Grinsen wieder abgeräumt. In Deutschland wär man gefragt worden, obs denn nicht geschmeckt hätte. ... Wahrscheinlich habe ich dem Koch jetzt aber kräftig zu denken gegeben.

Nach dem Lokalbesuch durfte ich endlich in mein Hotel. Ich bin im 12ten Stock untergebracht. Ich habe eine grandiose Sicht auf Shinjuku! Jetzt Abends sieht man auch die Neonlichter. Das Zimmer ist wieder sehr klein, aber das Bett ist riesig. :) Genug Platz, um mit meinen künftigen Einkäufen zu kuscheln.





Meine Freunde, die diesen Blog lesen, würden jetzt auch noch die Frage aufkommen lassen, ob ich denn schon viele gutaussehende Japaner gesehen hab. - Ja, hab ich.:D


Das ist es erstmal für heute. Ich hoffe, ihr seid nicht zu enttäuscht, dass die Bilder erst später kommen. Ich find es selber auch sehr schade, aber ich versuche das Beste draus zu machen.

(Edit: Bilder eingefügt. Es sind an diesen Tagen aber nicht viele entstanden. )



                                                                   ~ Nostique ~













Sonntag, 13. Mai 2012

Morgen geht's los.

Letzter Abend vor der Abreise.

Ich konnte nun endlich alle Punkte von meiner Packliste streichen.
Was mir jetzt noch Sorgen macht, ist die Internetverbindung in Tokyo. Ich bin nicht sonderlich fit, was Technik angeht und hoffe, dass ich dort vernünftig ins Internet komme. ;) Aber zum Glück wirbt das Hotel damit, in der Hinsicht bestens ausgestattet zu sein.

Wahrscheinlich werde ich mittags und/oder abends jeweils zum Bloggen kommen. Das wäre nach deutscher Zeit also spät abends oder in aller Herrgottsfrühe. ;)

Heute war allerdings ein sehr anstregender Tag. Mein Vater und ich haben vergeblich versucht, den Online-Check In durchzuführen. Nachdem wir dann mehrere male wegen technischer Probleme in Vater's Büro und wieder zurückgefahren sind, sowie insgesamt 3 PCs ausprobiert haben, durften wir nach knapp sechs Stunden feststellen, dass Expedia eine kaputte Software hat und das Drucken der Tickets gar nicht möglich war. Ein glorreicher Sonntag.
Wir werden mich dann doch am Flughafen einchecken müssen. Aber passt.

Sehr positiv, ja sogar wunderbar ist, dass ich vorgestern Kontakt zu einer Freundin und ehemaliger Mitschülerin gefunden habe, die derzeit in Tokyo studiert.
Ich habe sie kontaktiert, nachdem ich eine andere Freundin in der Stadt traf, die mir über ihren Aufenthalt erzählt hat. Die Welt ist doch ein Dorf!
Wir werden jetzt jedenfalls ein paar Tage miteinander verbringen. Wenns klappt, den Mittwoch, Freitag und vielleicht noch das Wochenende. Wir möchten ein paar traditionell japanische Orte/Sehenswürdigkeiten besuchen, in Harajuku und Shinjuku shoppen und das Beste: mit Freunden/Mitstudenten (die im übrigen Deutsch lernen) in einer traditionellen Kneipe treffen. Leute kennenlernen finde ich klasse! Darauf freue ich mich wahnsinnig. Ich hoffe, sie bekommt es organisiert.

Der morgige Tag wird hart. Ich hoffe aber, dann schnell an den PC zu kommen. Vielleicht schlafe ich auch erstmal 2-3 Stunden. Aber ihr werdet von mir hören!


Heute erstmal kein Bild. Mit solchen werdet ihr in den nächsten Tagen eh bombardiert! :D


                                                                      ~ Nostique ~



Samstag, 12. Mai 2012

Vorbereitungen

So, es sind nur noch 2 Tage bis zur Abreise nach Tokyo.
Irgendwie bin ich kaum gespannter als in den letzten Wochen.
Ich denke, realisieren werde ich das Ganze frühestens erst, wenn ich am Narita Airport stehe. ;)
Jedenfalls startet mein Flug um 10.10 Uhr in Hamburg. In Paris, Chales de Gaulle, wird umgestiegen. Ich freue mich auf das Umsteigen; ich war schon so oft auf diesem Flughafen und kann nebenbei auch mal mein Französisch wieder auspacken. Der Flug von Paris aus wird dann 13 Stunden dauern. In Japan herrscht eine Zeitverschiebung von derzeit 7 Stunden. Um 8.00 Uhr Morgens Ortszeit werde ich dann in der Großmetropole Tokyo sein.

Derweil ist mein Koffer schon gepackt und ich bin mit einem Laptop zum fleißigen bloggen ausgerüstet.
Da ich davon ausgehe, dass ich viel einkaufen werde, habe ich mir nur zwei Kleider eingepackt. Trotzdem ist mein Koffer jetzt schon komplett voll. Das liegt zu einem guten Teil an den Geschenken für die japanische Familie. Diese Tüte voller Lübecker Marzipan, Schokoade und Kleinkram nimmt wirklich die Hälfte des Koffers ein, welcher ansich gar nicht so klein ist! Aber schwer ist er auch! 15 Kilogramm hebt eine kleine Frau nicht so leicht. Immerhin dürfte ich noch 5 Kilo einkaufen, bis ich an die Übergewichtsgrenze komme. Die würde ich dann auch noch mitbekommen! Zum Glück darf ich meinen Einkauf später noch bei meinen Verwandten in den Koffern verteilen und die Geschenke werde ich ja auch noch restlos verteilen.

Vor wenigen Wochen hatte ich mir nun ein Hotel ausgesucht. Ich habe mich des Preises wegen für das Toyoko Inn entschieden. Das liegt in Shinjuku, genauer gesagt in Kabuki-cho. .... Dass Kabuki-cho das Rotlichtviertel ist, habe ich dann vor ein paar Tagen von meinem Cousin erfahren. xD
Aber ich mache mir keine Sorgen. Vielleicht ist es ja eine nicht ganz so schlimme Ecke. Außerdem geht das Nachtleben ja erst los, wenn ich schon längst im Bett bin.
Im Post zuvor hatte ich ja angemerkt, dass mich ein Guide ein paar Tage begleiten würde. Das wäre eine junge Dame gewesen. Diese hätte aber erst am Wochenende Zeit gehabt. In der Zeit davor würde ich mir aber schon selbst alles Wichtige angeeignet haben und die Dinge erkundet haben, die mir am Herzen liegen. Darum haben wir den Guide wieder gecancelled.  Das soll mich aber nicht stören; ich bin abenteuerlustig. ;)

Den Tag der Ankunft wollte ich erstmal zur Erholung zu nutzen und um ein wenig die Gegend nach Supermärkten und Lokalen abzusuchen. Nach über 16 Stunden, die ich insgesamt unterwegs sein werde, werde ich nicht noch die Kraft haben, mich ins tokyoter Großgewusel zu stürzen, vermute ich mal. Das mache ich dann am Tag darauf. Bisher hatte ich mir zum Ziel gesetzt, als allererstes das Marui One zu besuchen, um mir mal eine Reizüberflutung zu holen. Man kann vom Hotel aus sogar da hin laufen. Man läuft aber bestimmt 20 Minuten oder länger. Bei Google Streetview habe ich mich vorhin bestimmt 5 mal verlaufen. .... Aber ich bleibe zuversichtlich. :D Notfalls fragt man mal nach.

Soweit für heute. Ich halte euch auf dem Laufenden.






                                                                         ~  Nostique ~